Montag, 15. März 2010

Meister Eckhart für heute?

Ein halbes Jahr lag dieser Blog im Schweigen. Jetzt habe ich vor, ihn wieder regelmäßig mit Einträgen fortzusetzen.

Am vergangenen Wochenende, vom 12.-14.03.2010, fand in München gemeinsam mit der Katholischen Akademie in Bayern die Jahrestagung der Meister-Eckhart-Gesellschaft statt. Dort hat sich mir gezeigt, dass das Interesse des Publikums sehr groß ist, darüber nachzudenken, ob Meister-Eckhart eine Bedeutung für unser gegenwärtiges Leben hat. Dieser Fragestellung will ich weiterhin und verstärkt nachgehen.

Meine Grundhaltung bei dieser Suche habe ich auf dieser Tagung so formuliert:

Wer Eckhart für sein Leben gewinnen will, muss Eckhart den Lesemeister fragen, worin denn das Außergewöhnliche seiner Lehre besteht, denn dass seine Lehre außergewöhnlich und ihm allein eigen ist, betont er oft genug selbst.

Eckhart auf unser Leben hin lesen heißt nicht, ihn schlicht zu modernisieren, ihm Lebensweisheiten und Lebensregeln zu entnehmen. Das kann man natürlich mit großem Gewinn tun. Aber man würde dann auf den Kern der Lehre Eckharts verzichten. Man würde damit an der durchgängigen Intention seiner Predigt vorbeigehen, ein neues Selbstverständnis zu gewinnen: dass wir nämlich unserem Wesen nach nicht hergestellte lebende Objekte oder entartete Tiere sind, sondern Bild Gottes, seine Töchter und Söhne.

Das soll die Tendenz der von nun an regelmäßig folgenden Einträge sein.

Karl Heinz Witte 

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